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Die Frucht des Wortes Gottes

1. Oktober 2023
Matthias Gatt

Wie reagiere ich auf das Wort Gottes? Nehme ich mir regelmäßig die Zeit zum Hören und Reflektieren oder bin ich zu sehr mit weltlichen Sorgen beschäftigt? Was lenkt mich ab vom Wesentlichen und wie lasse ich den Samen des Wortes Gottes in mir erblühen?

Vielleicht ist gerade heute ein guter Zeitpunkt, die Bibel nicht länger verstauben zu lassen, sondern herauszunehmen und Sein Wort zu ergründen, sodass es Frucht bringen kann in mir.

Zum Auftakt des neuen Projekts WortGottes.net erschien es mir naheliegend eine Stelle der Hl. Schrift auszuwählen, welche vom „Wort Gottes“ handelt – in diesem Fall sind die folgenden Verse eine Erklärung Jesu, die auf die Frage seiner Jünger nach der Bedeutung des „Gleichnisses vom Sämann“ erfolgt.

Aus dem Hl. Evangelium nach Markus

Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall.

Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: Sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es und es bleibt ohne Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, sechzigfach und hundertfach.

Ich denke, wir sollten uns deutlich öfter auf das Hören konzentrieren – schließlich gab Gott uns Menschen zwei Ohren, aber nur einen Mund. Und auch wenn man daraus natürlich nicht ableiten kann, dass man doppelt so viel hören und nur halb so viel sprechen soll, ist die Symbolkraft dieses bildlichen Gedankens sehr deutlich: Nur wenn wir regelmäßig die Hl. Schrift lesen und betrachten, haben wir die Ohren, um Gottes Stimme in Seinen Worten zu hören!

Wer Ohren hat zum Hören, der höre!

vgl. Mk 4,9

Vier Arten, wie Menschen auf das Wort Gottes reagieren

Es gibt die einen, welche vorschnell urteilen und dem Wort Gottes gar keine Chance geben, sodass sich dessen Samen nicht in ihnen entfalten kann. Konkret bedeutet das, dass sie den Glauben an Gott grundsätzlich ablehnen und sich gar nicht auf Ihn einlassen wollen. Selbst der beste Samen kann hier nicht keimen, weil sie zwar vorgeben zu hören, aber bereits von vornherein ihre Meinung gebildet haben.

Die nächste Art, auf das Wort zu antworten, ist die freudige Zustimmung; sobald es aber unbequem wird, ist der Glauben sofort wieder vergessen. Entscheidend ist es jedoch, sich nicht nur in guten Zeiten zu Gott zu bekennen, sondern auch in den Zeiten der Verfolgung und des kurzfristigen Nachteils. Gott will von uns kein oberflächliches Bejahen des Wortes, sondern ein tiefgründiges Auseinandersetzen, Reflektieren und Bewahren Seiner Botschaft in unserem Herzen.

Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.

Lk 2,19

Auch die Sorgen der Welt können die Wichtigkeit des Wortes Gottes schmälern. Für uns Christen zählen jedoch nicht die materiellen Güter, sondern die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Nicht die Fragen nach dem Kontostand, den teuren Autos oder der luxuriösen Kleidung sind relevant, sondern die Frage nach dem Reich Gottes und Seiner Gerechtigkeit.

Wie so oft kommt es auf das rechte Maß an, denn Jesus geht es nicht um eine grundsätzliche Ablehnung aller weltlichen Dinge, sondern um die Prioritätensetzung: Trügerisch wird der Reichtum dann, wenn er unser einziges und wichtigstes Ziel ist. Denn dann laufen wir Gefahr, die Stimme des Wortes zu überhören.

Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

vgl. Mt 6,24

Bei der vierten und letzten Art, das Wort aufzunehmen, handelt es sich um die einzig richtige und schließlich auch um jene, die Frucht bringt: dreißigfach, sechzigfach und hundertfach. Wir dürfen auf Gott vertrauen und der frohen Botschaft Jesu glauben, dass wir mit Ihm zum Ewigen Leben in Gottes Paradies berufen sind, wenn wir Sein Wort hören und danach handeln!

Lassen wir uns täglich neu darauf ein, was Gott uns durch Sein Wort sagen will, welche Botschaft Er mir durch die Hl. Schrift übermitteln will. Aber dazu ist es notwendig, dass unsere Bibeln (und auch die Online-Versionen) nicht in einem Regal vor sich hin stauben, sondern dass wir sie regelmäßig hervorziehen, darin lesen und über Gottes Wort nachdenken.

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