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Von der Taufe des Herrn

17. Januar 2025
Matthias Gatt

Am vergangenen Sonntag hat die Kirche die Weihnachtszeit mit dem Fest der „Taufe des Herrn“ abgeschlossen. Welche Bedeutung hat dieses Ereignis – als Jesus getauft wurde – für mein Leben? Was heißt es, wenn Gott spricht: „Dieser ist mein geliebter Sohn!“ Und ist mir bewusst, wie wertvoll meine eigene Taufe ist? Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Aus dem Hl. Evangelium nach Lukas

Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ. Und während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Johannes der Täufer steht am Jordan, er predigt zu den Menschen und er tauft sie im Wasser des Flusses. Er war also ein klassischer Prophet, wie er auch selbst von sich bezeugt. Oft wird auch Jesus „nur“ als Prophet bezeichnet; als einer, der eine neue Lehre verkündet hat und diese auch selbst mit ehrlichem Beispiel vorgelebt hat. Und ja, es stimmt – das war Jesus tatsächlich.

Aber Jesus ist noch weit mehr, als nur ein guter Mensch gewesen zu sein; davon gibt diese Stelle aus dem Lukas-Evangelium ein klares Zeugnis: Jesus ist der Sohn Gottes. Denn bei dieser Taufe war auf einmal alles ganz anders als vorher. Jesus stieg in den Jordan und wurde von Johannes mit Wasser getauft; plötzlich kam der Hl. Geist Gottes sichtbar in der Gestalt einer Taube auf Jesus herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Dieser ist mein geliebter Sohn!“ Das ist also die erste Taufe mit Heiligem Geist, von der wir im Evangelium zu lesen bekommen.

Kinder Gottes durch den Hl. Geist

Auch unsere eigene Taufe ist mehr als nur eine symbolische Geste, auch wir wurden mit dem Hl. Geist getauft, der uns zu Kindern Gottes macht. Jeder getaufte Christ wird mit der göttlichen Liebe beschenkt und auch zu dir spricht der Vater: „Du bist mein geliebtes Kind!“ Man könnte jetzt die kritische Frage stellen, wo dann zwischen Jesus und einem gewöhnlichen Menschen überhaupt ein Unterschied sei, denn sie alle dürfen sich als Söhne und Töchter des einen Gottes, unseres himmlischen Vaters, bezeichnen. Paulus beschreibt in einem seiner Briefe den göttlichen Heilsplan so:

Er (Jesus Christus, Anm.) ist vor aller Schöpfung und in Ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat Er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit Seiner ganzen Fülle in Ihm wohnen, um durch Ihn alles zu versöhnen.

vgl. Kol 1,17-20a

Um also die obige Frage konkret zu beantworten: Ja, grundsätzlich sind wir als getaufte Christen vollständig in diese Gotteskindschaft hineingenommen, so wie Jesus. Aber natürlich nimmt Jesus hierbei eine besondere Stellung ein: Er ist der Einzige, der vor aller Schöpfung war; denn im Gegensatz zu mir ist Jesus nicht nur wahrer Mensch, sondern auch wahrer Gott und als solcher bereits vor dem Anfang allen Seins existent.

Außerdem ist Jesus der Ursprung: nur aufgrund Seiner Erlösungstat sind wir überhaupt zu Kindern Gottes geworden. Daher gefällt mir auch das Bild des Erstgeborenen so gut, weil Er als Erster von den Toten auferstanden ist und dadurch auch für uns Menschen die Chance auf das Ewige Leben in Gottes Paradies ermöglicht hat. Genau deswegen hat Jesus in allem den Vorrang, weil Er das Haupt, also der König selbst, ist. Wir Menschen jedoch haben an dieser Königswürde Anteil, aufgrund unserer Taufe im Hl. Geist, die uns vollständig in den Leib der Kirche hineinnimmt.

Am Beginn steht die Taufe

Um zum Evangelium zurückzukommen: Nach dem göttlichen Zeichen, das bei der Taufe Jesu geschehen ist, dieser Bestätigung des Vaters, dass Jesus Sein geliebter Sohn ist, hat Jesus mit Seinem öffentlichen Wirken begonnen. Auch im Leben eines jeden Christen beginnt alles mit der Taufe; es ist das erste Sakrament, das wir empfangen dürfen, und mit der Gabe des Hl. Geistes erhalten auch wir einen Auftrag von Gott: mitzuhelfen am Aufbau Seines Reiches.

Darum sollen wir uns gerade in schwierigen Zeiten und im hektischen Alltag immer wieder daran erinnern, dass wir als Christen eine Hoffnung haben. Weil wir Seine geliebten Kinder sind. Weil wir als Getaufte berufen sind. Und weil wir erlöst sind durch Jesus Christus, unseren Herrn! Jedes Mal, wenn wir ein Kreuzzeichen machen und uns mit Weihwasser besprengen, ist das ein Zeichen für die Taufe; denn durch den Hl. Geist gehören wir zu Gott. Er ist mit uns; zu jeder Zeit, an jedem Ort. Für immer.

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